Die gestalterische Einheit von Marktplatz, Domsheide und Liebfrauenkirchhof bleibt durch die Wiederverwendung des vorhandenen Pflasters als zentrales Material des Platzes erhalten. Wie auch um Dom und Rathaus werden entlang der Gebäude Bordüren aus rötlichen Natursteinplatten verlegt. Eine breite Bordkante, die barrierefrei mit nur 3cm Ansicht ausgebildet wird, zeichnet diesen Bereich fein nach.
Der Radweg wird durch gesägtes Kleinpflaster und einer Einfassung aus Natursteinplatten an die bestehenden Wege der Innenstadt angepasst. Er ist somit gut ablesbar aber auch Teil der Platzfläche. Die Führung erfolgt als eine klare Route entlang der Süd-Ost Kante des Platzes mit direkter Anbindung an die Bischofsnadel und die Zufahrt zum Fahrradparkhaus.
Das vorhandene Platzgefälle wird weitestgehend erhalten und lediglich durch eine feine Zäsur am Neptunbrunnen ergänzt. Hier wird die natürlich gelegene Erhabenheit des Doms auf der „Düne“ dezent inszeniert und ein identitätsstiftender Raum geschaffen. Eine feine Stufe aus Naturstein erzählt die Geschichte der Topografie der Düne.
Die gestaltprägende Baumgruppe aus drei Linden am Neptunbrunnen wird durch ein lockeres Baumdach entlang der Süd-Ost Kante des Platzes ergänzt. Sie werden zwischen dem Bunker und den Leitungen, die entlang der Gebäude verlaufen, gepflanzt, so dass hier zukunftsfähige und hochwertige Baumstandorte entstehen. Diese Gruppe aus Schnurbäumen (Sophora japonica) zeichnet sich einerseits durch ihre Klimastabilität aus. Gleichzeitig erzeugen die leichten und frisch-grünen Baumkronen einen eigenen Raum, der zum Verweilen im Schatten einlädt und den Platz gliedert. Schlichte niedrige Lichtstelen erhellen den Raum und kreieren eine gemütliche Atmosphäre unter dem Baumdach.
Angrenzend an die Bäume entsteht ein großer offener Platz, der lediglich durch großformatige Sitzbänke und Mastleuchten im Nord-Westen flankiert wird. Als Kontrast zu dem schattigen Aufenthalt unter den Bäumen, wird hier ein großzügiger sonniger Standort geschaffen. Bänke und Leuchten werden aus Holz und Metall gefertigt, um sich in das Gesamtbild des Platzmobiliars zu integrieren.
Ort: | Bremen |
Typologie: | Platz & Stadtraum |
Status: | Anerkennung, Wettbewerb |
Bauherr: | Hansestadt Bremen |
Jahr: | 2023 |
Fläche: | 12000 m² |
Schlagwörter: | Platz, Markt, Veranstaltung |